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Moscheeampel

Allah ist das Licht der Himmel und der Erde. Sein Licht ist gleich einer Nische, in der sich eine Lampe befindet: Die Lampe ist in einem Glas; das Glas gleich einem funkelnden Stern.

So beginnt der Lichtvers aus Sure 24 - der einzigen Sure im Koran, in der ein Gleichnis für Gott angedeutet wird. Das "Licht in der Nische" ist in der ganzen islamischen Welt zum Symbol geworden. Die Gläubigen wenden sich beim Gebet zur Gebetsnische, und Hunderte von hängenden Öllampen tauchen die Moschee in mystischen Glanz. Immer wieder wurden solche Ampeln von reichen Bürgern und Herrschern gestiftet - diese hier im vierzehnten Jahrhundert von einem der großen Mamelukken-Sultane in Ägypten.

In der Moschee hing die Lampe an einer Kette von der Decke. Sie wurde halb mit Wasser gefüllt, darauf kam eine Öllache, in der ein Docht schwimmt. So von innen beleuchtet, entfalten die brillanten Farben ihren vollen Glanz. Es sind Emailfarben, aufgebrannt auf ein schweres, kompaktes Glas. Diese Technik haben die Syrer schon seit den Zeiten der Phönizier beherrscht, nach und nach verbreitete sie sich in der gesamten islamischen Welt.

Nicht nur im Islam, auch in den meisten anderen Kulturen ist es der Schöpfergott, der das Licht in die Welt bringt. Und was für die Welt gilt, gilt auch für die Glasampel: sie wird durch das Licht zum Leben erweckt. Das Licht verwandelt die Inschriften, und erst durch das Licht werden die wundervollen, farbigen Pflanzenornamente im Inneren der Lampe sichtbar - auf diese Weise wird die Öllampe zum Symbol für die Kraft Gottes, der Wachstum und Blüte überhaupt erst möglich macht. Licht über Licht.

"Licht" repräsentiert im Islam auch das Wissen, nach dem der Mensch sein ganzes Leben lang suchen solle, so ein berühmter Hadith, auch wenn dafür eine Reise nach China notwendig sein sollte.

Allah leitet zu Seinem Licht, wen Er will.